Programme
WIEN - eine Annäherung! Von Amtsweg bis Fetzenschädel, von Gustokatz bis Zwickerbussi
Wien - der Name hat einen besonderen Klang: Er klingt glanzvoll und ein bisschen morbide, nach Hochkultur und Prater, Heurigem und "Schöner Leich", Schmäh und "Küss die Hand!". Wien ist mehr als eine Stadt. Es ist eine Lebensart, die, von außen betrachtet, ebenso faszinierend wie unergründlich ist. Max Müller kennt sich aus mit Wien und den Wienern. Der gebürtige Kärntner, beliebter Schauspieler und Sänger mit grundsolider Ausbildung, hat lange hier schon seinen Lebensmittelpunkt. Mit dem aktuellen Programm wagt er eine musikalisch-literarische Annährung an die Donaumetropole und ihre liebenswerten Eigenheiten. Mit "a leiwanda Schmäh" streift er durch die Gassen und Epochen, durch Operette und Wienerlied, und lässt dabei von Beethoven über Benatzky bis Nestroy und Jandl bedeutende Wiener zu Wort kommen.
Max Müller, Gesang und Sprecher Volker Nemmer, Klavier Adamas Quartett
Die schöne Magelone
Johannes Brahms & Johann Ludwig Tieck
Gerti Drassl, Rezitation Konrad Huber, Bariton Volker Nemmer, Klavier
Tierisch!
Dramaturgische Beratung: Gerda Fröhlich
Wenn es in der Musik tierisch wird, "menschelt" es meist recht ordentlich! Ich galube, das liegt in der Natur der Sache. Den eigenen Schwächen sozusagen "in tierischem Gewand" zu begegenen ist doch meist eine ganz entspannend-unverbindliche Angelegenheit. Sei es in der berühmten "Rigelnatz'schen "Schnupftabakdose" oder im Haus der entscheidungsschwachen Schnecke von Christian Morgenstern. Sei es dort, wo sich die Fische - vielleicht doch - küssen oder sogar in den reblaustrunkenen Weingärten bei Wien ... Lauter gute Bekannte! (Max Müller)
Himmel aus trüber Gegenwart
Franz Schubert und Johann Mayrhofer - Bild und Spiegel einer Freundschaft
Konrad Huber, Bariton Volker Nemmer, Klavier Johann Winkler, Rezitation
Im "Dioskuren-Nachen" ihrer Freundschaft, ja Brüderschaft, schufen Franz Schubert und Johann Mayrhofer über die etwa zehn Jahre des Mit- und Nebeneinanders ihrer so gegensätzlichen Seelenlagen ein einzigartiges Konvolut von insgesamt 47 Gedicht-Vertonungen. Mit achtzehn daraus ausgewählten Liedern lässt unser Konzertabend den Anspruch und die Ausdrucksbreite dieses "Himmels aus trüber Gegenwart" erfahren, führt hinaus in die begeistert besungene Natur, entfaltet in den Bildern aus antik-mythologischer Vergangenheit das Ideal der erfüllten Sehnsucht nach Freiheit und Unabhängigkeit und führt mit gleicher Intensität in die Schattenwelt der gespaltenen, von Exaltiertheit, Depression und Melancholie verdüsterten Psyche des Dichters.
Winterreise
Franz Schubert Thomas Weinhappel, Bariton Volker Nemmer, Klavier
Dirty Songs
... ist eine sinnliche musikalisch-literarische Reise durch die unterschiedlichsten Aspekte der körperlichen Liebe, ein moderner szenischer Liederabend in sündiger Atmosphäre. Die Musik wurde fast ausschließlich eigens für diesen Abend komponiert, die einzige Vorgabe an die Komponisten war dabei der Themenkreis Erotik - Sexualität - Pornographie. Lassen Sie sich einfach davon überraschen, welche Herrlichkeiten sie aus diesem uferlosen Pool herausge-fischt haben... Allfällige Hemmungen sind bitte an der Garderobe abzugeben.
Ulla Pilz, Sopran Volker Nemmer, Klavier Kompositionen von: Dirk D´Ase, Akos Banlaky, Renald Deppe, Dieter Kaufmann, Bartolo Musil, Herwig Reiter und Balduin Sulzer.
Seit längerer Zeit schon beschäftigt mich der Gedanke, wie viele der im "Dritten Reich" als "undeutsch" verbotenen und verfolgten Komponisten der deutschen Kultur zutiefst verbunden waren: Ralph Benatzky, "Kronprinz" und zugleich Revolutionär der Silbernen Operette, ebenso wie Hans Krása, der vor seiner Ermordung in Auschwitz Gedichte von Rilke und Morgenstern vertonte, Kurt Weill, der langjährige künstlerische Wegbegleiter von Bertolt Brecht, Hanns Eisler, der in seinem "Hollywooder Liederbuch" beklemmend die Situation deutscher Emigranten in Amerika schilderte, Georg Kreisler, Sprachanarchist und das komischpolitische
Gewissen Österreichs und Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Und nicht zu vergessen Robert Stolz, der, von den Nazis hoch geschätzt, 1938 aus Solidarität zu seinen verfolgten
Freunden und Kollegen freiwillig ins Exil ging.
(Max Müller)
Max Müller, Bariton & Rezitation Volker Nemmer, Klavier
Reisebuch aus den österreichischen Alpen
Alexander Kaimbacher, international auf allen großen Opern-und Konzertbühnen ein gern gesehener Künstler, über seine Liebe zum Liedgesang: "Ich wollte immer Sänger werden, vor allem ein Liedsänger, weil es mir große Freude bereitet vor Menschen, für Menschen zu singen! Mit meiner Kunst versuche ich in die Welt und Emotionen der Komponisten und Dichter einzutauchen, um anderen Menschen davon zu erzählen. Das Reisebuch aus den österreichischen Alpen berichtet in eindrucksvoller Weise davon, wie ein junger Mensch (Ernst Krenek) auszog, um seine Heimat näher kennen und lieben zu lernen, um wenige Jahre später, von dieser Heimat auf schreckliche Weise verschmäht und letztlich zur Emigration gezwungen wurde!"
Alexander Kaimbacher, Tenor Volker Nemmer, Klavier
Ewig Dein Mozart
Dieser Abend ist der Versuch, dem Phänomen Wolfgang Amadeus Mozart mit Hilfe seiner klavierbegleiteten Lieder und - in chronologischer Reihenfolge - einer Auswahl seiner zahlreichen Briefe ein wenig näher zu kommen.
Viel Vergnügen mit meiner ganz persönlichen Mozart-Reise und bedenken Sie bitte: Jede Annäherung an das musikalische Genie wie auch an die vielschichtige, tiefgründige und amüsante Persönlichkeit kann sowieso nur ein Versuch bleiben! (Max Müller)
Max Müller, Bariton & Rezitation Volker Nemmer, Klavier
Cabaret Songs
Was kommt dabei heraus, wenn E-Musik-Komponisten ihre Grenzen überschreiten, um fürs Kabarett zu komponieren? Genau das: eine Grenzüberschreitung, lustvoll, originell und unglaublich gekonnt. Ein atmosphärisches Programm voller Überraschungen, irgendwo zwischen Virtuosität und Leichtigkeit, zwischen klassischem Liederabend und frivoler Barmusik. Und eine Zeitreise: Sängerin Ulla Pilz und Pianist Volker Nemmer führen vom legendären Pariser Fin-de-Siècle-Cabaret "Le Chat noir", wo Eric Satie sein Geld verdiente, über Arnold Schönbergs Kapellmeisterzeit im Berliner "Überbrettl" und Benjamin Brittens Seitensprung in die Welt der Cabaret-Songs bis zum Wiener Klavierhumoristen Hermann Leopoldi.
Ulla Pilz, Sopran Volker Nemmer, Klavier